Umdenken ! Mit André Gorz zu einer neuen Gesellschaft

Poster zum Film « Umdenken ! Mit André Gorz zu einer neuen Gesellschaft »

Der Film zeichnet das Leben und Werk von André Gorz nach, der als Philosoph, engagierter Journalist, Wirtschaftskritiker, Vordenker der Autonomie und Vater der politischen Ökonomie einer der faszinierendsten Intellektuellen des 21. Jahrhunderts war. André Gorz war Mitarbeiter Jean-Paul Sartres und stand in der Tradition Ivan Illichs.

Wir müssen lernen, die nicht verwirklichten Möglichkeiten zu erkennen, die Chancen, die sich in den Rissen unserer zerfallenden Gesellschaft verbergen. Es muss unser erklärter Wille werden, uns diese Möglichkeiten anzueignen. […]

Seit fünfundzwanzig Jahren sprechen wir von einer Notlage und vermeiden damit, uns den Problemen grundsätzlich zuzuwenden. […] Es ist Zeit umzudenken: die Veränderungen zu definieren, die wir vollziehen müssen und dabei von den Zielen auszugehen, anstatt von den unmittelbar verfügbaren Mitteln ausgehend Ziele festzulegen, was lediglich zu kurzfristigem Flickwerk führt.

André Gorz, Arbeit zwischen Misère und Utopie.

75 Minuten Dokufiktion, um in André Gorz’ Gedankenwelt einzutauchen

Mit einem Diplom in der Tasche, aber ohne stabile Beschäftigung kehrt die 26-jährige Manon nach dem Studium in Paris zurück aufs Land in das Dorf ihrer Kindheit nach Vosnon (Aube) zu ihrem Vater. Sie will Abstand zum Pariser Großstadtleben gewinnen, doch die Prekarität ihrer Situation macht ihr zu schaffen.

Als eines Tages ein Sendewagen des Deutschen Fernsehens vor dem Nachbarhaus steht, erfährt sie dass ein bedeutender Sozialphilosoph und Theoretiker der politischen Ökologie – André Gorz – die letzten zwanzig Jahre seines Lebens im gleichen Dorf lebte wie sie. Manon beschliesst, mehr über jenen Philosophen zu erfahren, von dem sie bisher noch nie gehört hat. Sie liest seine Bücher, beschäftigt sich mit seinem Leben und entdeckt eine Gedankenwelt, die einen direkten Bezug zu ihrem Leben und ihren Alltagsentscheidungen hat.

In Form eines imaginären Briefwechsels entspinnt sich ein Dialog zwischen Manon und André Gorz, in dem es um Wachstumskritik, Grundeinkommen und individuelle Autonomie geht. Manon entdeckt den ihr bisher unbekannten Wachstumskritiker und setzt sich mit der Gesellschaft auseinander, in der sie lebt.

Dabei verleiht Manon ihren eigenen Zweifeln und Wünschen und den Fragen ihrer Generation Ausdruck. Sie stellt die Sinnhaftigkeit unseres Handelns vor dem Hintergrund der Umweltkrise in Frage. In der Auseinandersetzung mit André Gorz’ Werken und anhand gefilmter Gespräche mit den Gorz-Kennern Hervé Kempf, Dominique Bourg, Christophe Fourel, Willy Gianinazzi und Adeline Barbin wird Manon zum Prisma, durch das der Zuschauer André Gorz kennenlernt; als Mensch und Theoretiker, Philosoph und Journalist, als jener innerlich zerrissene Mensch, der er war, bis er schliesslich seinen Platz an der Seite seiner Lebensgefährtin Doreen fand.

Vorführungen mit anschliessender Diskussion

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Vielen Dank an Veronika Westphal für die Übersetzung des Films und der Texte der Website.